Mitten im Leben: Eine A40 Frau

 
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Liebe Libelle,

wer bin ich?

Ab und an stelle ich mir diese Frage, wenn ich im Netz nicht nur ein mal lese, dass wir Mädels um und über 40 “unterrepräsentiert”, ja sogar “unsichtbar” sind und keine Stimme haben. Dann drängen sich mir Gedanken auf wie: Heißt das wir sind nicht existent? Sind wir nicht greifbar? Sind wir deshalb in einem Vakuum zwischen jung und alt? Nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht alt? Weder Fisch noch Fleisch, wie man so schön sagt? Oder ist 40 total normal und unwichtig, so dass man ihr, der Vierzigerin, keine Beachtung schenken muss? Es gibt auch Stimmen, die sagen: “Wieso soll man die Vierzig besprechen, es ändert sich ja nichts.”

Mein Herz zuckt, wenn ich das alles lese. Ich will auf der Stelle aufstehen und laut sagen:

No way!

Wir sind weder nicht greifbar noch unwichtig, ist meine Meinung. Und ändert sich tatsächlich nichts? Ich glaube es ändert sich immer etwas. Da passiert einiges, das es verdient besprochen zu werden, weil es Dich bewegt, beeinflusst oder Dich stolpern lässt. Du bist stark, weil Du schon einiges erlebt hast auf Deiner Reise. Die jetzt erst richtig beginnt, weil Du einen neuen Fokus setzen darfst:

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Fokus auf DICH!

Lights… camera... action! Denn Du hast noch viel vor Dir. Ist das nicht großartig? Viel Lebenszeit ist schon vergangen, in der du dich anderen gewidmet hast. Aber nun darfst Du an Dich denken. Was erwartest Du von Deinem Leben? Was soll für Dich auf jeden Fall noch drin sein? Von was darf es mehr und von was darf es weniger geben? Was wünschst Du Dir und von was träumst Du? Schreib mir gerne und erzähle mir davon!

Es ist auch noch haufenweise Lebenszeit übrig. Zu deiner freien Gestaltung. Für all das ist nun Zeit und Raum, was die letzten Jahre zu kurz gekommen ist: Du! Das ist auch der Grund, warum Frauen in der Mitte des Lebens unsichtbar und unterrepräsentiert sind. Wir haben uns vergessen. Sagen wir vernachlässigt. Denkst Du nicht auch? Natürlich hast du auch schon vieles hinter dir. Du hast Deinen Nachwuchs zu verantwortungsbewussten, jungen Erwachsenen erzogen, die nun beginnen, ihre eigenen Wege zu gehen. Du hast jetzt wieder mehr Zeit für Dich und es fühlt sich gut (,großartig?), aber auch beängstigend an, weil Du eigentlich immer auf Verzicht gepolt warst. Verzicht zugunsten Deiner Kinder und Deines Partners. Vielleicht hast Du bereits eine Scheidung hinter Dir oder denkst daran, den alten Schuh Ehe in die Altkleidersammlung zu geben. Vor allem, weil Dein Partner jetzt während der aktuellen Situation viel mehr zuhause ist als sonst und sein wahres Gesicht zeigt. Vielleicht hast Du die Scheidung gerade vor Dir. Und Du denkst dir:

Und jetzt? Soll es das tatsächlich gewesen sein?

Dein Gefühl sagt dir, dass das Ausharren und Warten auf Erlösung dich eventuell doch nicht Deinem Glück, einem erfülltem Leben näher bringt, sondern im Gegenteil wertvolle Lebenszeit kostet? Es dämmert Dir, dass Deine Unzufriedenheit weiter andauern wird, wenn Du nichts dagegen tust. Du ziehst Bilanz und stellst fest: Es darf von allem gern mehr sein! Oder es ist in beruflicher Hinsicht die Zeit für Dich gekommen, wo du Dich weiterentwickeln willst oder die Sinnhaftigkeit und deiner Tätigkeit stark in Frage stellst. Einmal ganz davon abgesehen, ob Dir Dein Job Spaß macht. Du willst aufsteigen, Karriere machen oder dich komplett neu orientieren.Die Jahre der Kindererziehung sind lang und fordern das eine oder andere Opfer. Der Partner kann genauso viel Aufmerksamkeit brauchen. Dann sind da noch Eltern, Freunde, der Job… Und du als Frau versuchst es allen Recht zu machen, sorgst für Wohlfühlatmosphäre und hältst Rücken frei. Bleibt nichts mehr übrig für Dich.

Ab heute begleite ich dich

Ich weiß, wir kennen uns noch nicht, aber das wird sich heute ändern. Ich werde Dich in Zukunft begleiten, natürlich nur wenn du Lust hast und Dich meine Themen interessieren. Mein zentrales Thema ist die “weibliche” Mitte des Lebens und welche Veränderungen sie hoffentlich mit sich bringt. Die Kinder sind größer, Du willst Dich von Deinem Partner trennen oder wirst durch eine Jüngere ersetzt, Du willst neu durchstarten? Das gilt für mehrere Deiner Lebensbereiche? Dann passen wir gut zueinander!

Mein Sohn ist seit Kurzem volljährig. Nicht, dass ich erst jetzt mehr Zeit für mich hätte, aber es gab mir Anlass mich zurück zu erinnern. Als er noch klein war, habe ich mir oft vorgestellt wie es sein würde, wenn er “aus dem Gröbsten” heraus ist. Ich habe mir ausgemalt, wie es sein würde, wieder ausgehen zu können, regelmäßig Sport zu machen, den Tag wieder nach meinem Ermessen zu strukturieren und mich um meine Karriere zu kümmern. Aber gleichzeitig gelang es mir nur, das Szenario aus der Ferne anschauen, weil ich mir jedes Mal gedacht habe: “Da ist noch so lang hin” und “dann bin ich steinalt”. Die Zeit verging sehr schnell und ich bekam mehr Zeit. Die Vorfreude wuchs. Tatsächlich gab es mehr Platz für mich und ich hatte den brennenden Wunsch, mich von meinem alten Ich zu befreien. Meine Ehe ließ ich hinter mir und meinen Job ohne Aussichten ebenso. Ich fand eine Stelle, wo ich in Führungsposition einsteigen konnte und darauf erst einmal meine Prioritäten setzte.

Heute fühle ich jeden Tag:

Es ist die Zeit meines Lebens!

Damit möchte ich keineswegs sagen, dass ich froh bin, meinen Sohn nun endlich “los” zu sein. Das bin ich ja de facto auch nicht. Bis er auf eigenen Beinen steht wird es wohl noch ein wenig dauern und wir werden immer unsere kleine Familie bleiben. “Los” ist also das falsche Wort. Ich will ihn ja auch nicht komplett loswerden. Aber ich bin dankbar dafür, dass ich nun wieder mehr Ich sein und der prozentuale Mutter-Anteil zurückgefahren werden darf. Obwohl ich gerne Mama war und bin. Aber die absolute Gegensätzlichkeit zum Studentenleben, der ich mich als junge Frau jeden Tag ausgeliefert sah, war an manchen Tagen höchst frustrierend. Vor allem, wenn der kleine Herr die Nacht zum Tag gemacht hatte oder partout seinen Kopf durchsetzen wollte. Ich sah zu, wie meine Freunde reisten oder in Chile, Kanada, Guatemala ganze Semester studierten, wie sie feiern gingen und all ihre Energie auf sich, ihre Verwirklichung und ihre Ideen richteten. Genau diese Zeit bricht jetzt für mich an und das erfüllt mich mit Glück.

Für meine Oma ist das Schwer nachzuvollziehen

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Wenn ich mit meiner Oma darüber spreche was ich gerade so mache, kann sie das nur zum Teil verstehen. Auf dem Bild ist sie knappe 50 Jahre alt. Letztes Jahr feierten wir ihren 90. Geburtstag. Sie kommt aus der Kriegsgeneration und hat unfassbar viele Entbehrungen erlitten, die eigentlich kein Mensch sollte erfahren müssen. Die Frage, was sie denn wollte und was sie vom Leben erwartete, stellte sich nicht. Darüber hat sie auch nie viel nachgedacht. Vieles, ja beinahe alles war gesetzt und in Stein gemeißelt. Vor allem für Frauen. Aus diesem Grund bin ich umso dankbarer, dass ich dieses nur vermeintliche Privileg habe, das Leben so zu gestalten wie ich es will. Hier liegt auch der Grund, warum ich meine, dass es zu jeder Alterskategorie von Frau etwas Wertvolles zu besprechen gibt. Und ich will mich nicht als normal und unwichtig abstempeln. Im Gegenteil.

Du hast dieses Recht auch! Du bist der Gestalter Deines Lebens und Deines Glücks. So wertvoll und voller Möglichkeiten, die Du jeden Tag ergreifen kannst. Auch wenn Dir Dinge zustoßen, die schlechter nicht sein könnten. Zum Beispiel wenn sich dein Mann eine Jüngere sucht. Dann ist jetzt der Zeitpunkt, Dich erst recht sichtbar zu machen und Deine Zeit deines Lebens, Deine Lebens-Zeit dankbar anzunehmen! Du brauchst Unterstützung beim Sichtbarwerden? Dann ruf mich an! Ich freue mich auf dich.


 
 
 
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Veränderung: 4 Gründe, warum sie so wichtig ist